ja oder nein?
Eine Frage die viele Paare gerade beim ersten Kind beschäftigt. Ängste abbauen, Sicherheit durch Informationen erlangen, das Vertrauen in den eigenen Körper stärken, den physiologischen Prozess verstehen und dadurch mit einer anderen Mentalität in die Geburt starten können...
Entscheidend für ein positives Geburtserlebnis ist das Abbauen der Ängste und Sorgen.
Für den physiologischen Geburtsprozess bedeutet Angst einen Endgegner. Sie stoppt die Ausschüttung von wichtigen Hormonen und lässt das Gewebe, das sich unter der Geburt entspannen sollte, verkrampfen. Das Gefühl von Sicherheit ermöglicht erst eine angstfreie Geburtsatmosphäre.
Das dazugehörige Wissen fördert die Sicherheit und ermöglicht informierte Entscheidungen. Sei es über die Wahl des geeigneten Geburtsortes, die Möglichkeiten unter der Geburt oder die individuellen Wünsche für das Wochenbett. Eine Geburtsvorbereitung bezieht sich bestenfalls auf die letzten Wochen der Schwangerschaft, die Geburt und die Wochenbettzeit. In diesem Falle ist Wissen tatsächlich Macht oder Hilfe zur Selbsthilfe. Zudem geht es nicht nur um die Verantwortung über den eigenen Körper, sondern auch um die Verantwortung für das Kind und eure Geburt. Zweifellos entscheidet nicht nur die Vorbereitung über die Geburt selbst, doch hat sie oft einen Einfluss auf das individuelle Geburtserlebnis. Geburtsvorbereitung bezieht sich auf die körperliche und mentale Ebene. Regelmässige Yoga- und Meditationseinheiten, das Lesen von geeigneten Büchern, das Hören von Podcasts, wie auch das Besuchen eines Geburtsvorbereitungskurses in der Gruppe oder als Paar sind nur einige Möglichkeiten. Mehrgebärenden Frauen, speziell mit Ängsten oder negativem Geburtserlebnis, empfehle ich deshalb ebenfalls ggf. das Erlebnis aufzuarbeiten und sich auf die nächste Geburt vorzubereiten.

"Zweifellos entscheidet nicht nur die Vorbereitung über die Geburt selbst, doch hat sie oft einen Einfluss auf das individuelle Geburtserlebnis..."
Die meisten Frauen / Paare empfinden das Erlebnis der Geburt als Grenzerfahrung. Keine Vorbereitung hätte sie vollumfänglich auf die Geburt vorbereiten können, berichten einige danach. Durchaus kann, speziell beim ersten Kind niemand aufzeigen, wie sich eine Kontraktion anfühlt und wie die Geburt für die individuelle Mutter oder Vater sein wird. Vergleichbar mit der Besteigung eines imposanten Berges ist auch die Geburt ein beeindruckendes Ereignis, das eigene Grenzen überschreiten lässt. Keine Bergsteiger/in besteigt einen hohen, herausfordernden Berg ohne Vorbereitung und/oder Bergführer/in. Trotz Vorbereitung gelangen die meisten Berggänger/innen an einen Punkt, an dem gezweifelt wird. Zweifel am Abenteuer selbst oder an der eigenen Kraft. Durch eine achtsame Vorbereitung kommt dieser Punkt erfahrungsgemäss deutlich später oder weniger ausgeprägt zum Vorschein und es kann auf demselben Weg bedeutend an Energie gespart werden.
Am Ende ist die Frage also nicht «Geburtsvorbereitung; ja oder nein?», sondern welche Vorbereitungen ermöglichen uns ein stärkendes und positives Geburtserlebnis?
Eine individuelle Geburtsvorbereitung für Erst- und Mehrgebärende ist fundamental und absolut empfehlenswert!
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Ich wünsche euch von Herzen eine gute Geburtsreise, ein Erlebnis das euch positiv prägt und stärkt :)
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